Das öffentliche Gesicht, ist das Gesicht, das anderen gefallen möchte. Heute, viel mehr als früher, sind wir überschwemmt mit diesen “Gesichtern des Gefallens”, in den Sozialen Medien, in Zeitschriften, online, offline, omnipräsent, sie sind überall.

Nicholas Winter versucht in seiner Ausstellung „ forget not, recollect“ einen anderen Zugang zum Portrait zu finden. Er setzt seine Modelle zwischen 60 und 90 Sekunden vor eine Glasscheibe, die das eigene Spiegelbild reflektiert. In diesem stillen Raum, mit sich selbst konfrontiert, wendet sich das Gesicht des “Gefallen - Wollens“ langsam dem inneren, dem eigenen Portrait zu. Wenn die Anbindung an die Oberfläche verlassen wird, klingen die existentiellen Themen des Lebens an. Hier schimmert das poetische ICH eines Menschen durch, wo die Erinnerungen, die Ängste, der Schmerz, die Liebe und der Verlust verborgen sind.